Etwas mehr als 100 Tage im neuen Amt
30. Juni 2023
Mit Andreas Koltszynski und Irene stellt Die Mitte Unterägeri ab Januar 2022 einen Gemeinderat und eine Gemeinderätin. Die damalige CVP Unterägeri war bis 2010 letztmals mit Josef Iten-Nussbaumer und Franz P. Iten mit einer Zweierdelegation im Gemeinderat Unterägeri vertreten.
Arthur Walker: «Seit 2003 war der Gemeinderat ausschliesslich ein Männergremium. Bei den letzten Wahlen sind nun gleichzeitig zwei Frauen in den Gemeinderat gewählt worden.»
Irene Iten-Muff: «Ich fühle mich natürlich geehrt, dass die Stimmberechtigten Manuela Inglin und mir das Vertrauen ausgesprochen haben. Eine weibliche Sicht auf die Dinge schadet dem Gemeinderat sicher nicht. Wichtig ist, dass für Unterägeri die besten Lösungen erarbeitet werden.»
Andreas Koltszynski: «Nach meiner Wahl im April 2022 war ich auch Teil des reinen Männergremiums. Aber insgesamt muss ich sagen, dass sich die Arbeit im Gemeinderat mit zwei Frauen nicht verändert hat. Es wird nach wie vor Sachpolitik betrieben, jede und jeder kann sich gleichwertig in die Diskussionen einbringen und auch gemeinsame Anlässe werden weiterhin gepflegt.»
Arthur Walker: «Irene, du hast die Abteilung Sicherheit und Dienste übernommen.»
Irene Iten-Muff: «Diese Abteilung wird im Gemeinderat liebevoll «Gemischtwarenladen» genannt. Es umspannt viele spannende Themen von Feuerwehr, Polizei, Einwohnerkontrolle, Erbschaftsamt, Bestattungswesen über Ludothek, Bibliothek, Freizeit/Sport bis hin zu Öffentlicher Verkehr usw. Zusätzlich wurden mir mit dem Bereich Umwelt sowie der Vertretung im Stiftungsrat Chlösterli weitere spannende Themen zugewiesen. Mir gefällt diese Vielfältigkeit.
Aktuell freue ich mich auf die Inbetriebnahme der neuen Ludothek im Schönenbüel voraussichtlich im Herbst 2023. Ebenso soll es eine neue und würdige Aufbahrungshalle beim Friedhof geben. Auf den Fahrplanwechsel im Dezember 2023 dürfen wir uns auf verbesserte und schnellere Busverbindungen freuen. »
Arthur Walker: «Nach den Wahlen wurden die Karten im Gemeinderat neu gemischt, teilweise die Dikasterien neu verteilt.»
Andreas Koltszynski: «Ja. Durch die Rücktritte von Josef Iten-Nussbaumer und Beat Iten wurden die Abteilungen Finanzen und Bildung frei. Durch meine langjährige Arbeit als Sportlehrer war der Wechsel zur Bildung naheliegend. Als Schulpräsident ist mir der Rektor unterstellt, welcher für das operative Geschäft zuständig ist. Ich treffe, zusammen mit der Schulkommission, die strategischen Entscheide. Zudem bin ich Präsident der Musikschulkommission und Mitglied der Zuger Schulpräsidentenkonferenz. Aktuelle Themen sind der Anstieg der Anmeldungen für die Schulergänzende Betreuung, die Umsetzung der Leistungsmessung und natürlich die Nachfolge von Erich Schönbächler, dem aktuellen Rektor.
Arthur Walker: «Die 100 Tage im neu zusammengesetzten Gemeinderat wurden bereits im April erreicht. Zeit für eine kurze Zwischenbilanz.»
Andreas Koltszynski: «In meinem Ressort durfte ich mich schon mit vielen Themen und Fragestellungen auseinandersetzen, so dass ich sagen darf: Ich bin mittendrin. Die Zusammenarbeit mit Erich Schönbächler funktioniert bestens und auch im neu zusammengesetzten Gemeinderat sind wir über die Phase des Sich-Kennenlernens hinaus.»
Irene Iten-Muff «Meine Erwartungen an das neue Amt wurden übertroffen! Wir haben mit dem neu zusammengesetzten Gemeinderat menschlich wie auch fachlich ein gut funktionierendes Team. Ebenso spüre ich, dass in der Verwaltung – wo es in den vergangenen Jahren zum Teil viele Personalwechsel gab – Ruhe eingekehrt ist. So kann man sich auf die politische Arbeit konzentrieren und für Unterägeri die besten Lösungen erarbeiten. Mir bereitet die neue Tätigkeit sehr viel Freude und ich bin den Stimmberechtigten sehr dankbar dafür, dass sie mir diese spannende Aufgabe übertragen haben.»
Arthur Walker: «Gemeinsame und persönliche Ziele für die Amtsperiode.»
Irene Iten-Muff: «Die Ortsplanungsrevision zu einem guten Abschluss bringen, den Umfahrungstunnel Unterägeri auf das richtige «Gleis» bringen, die Parkierungssituation im Zentrum verbessern und persönlich: mir möglichst rasch alle Personen und Namen merken können.»
Andreas Koltszynski: «Ich hoffe, gemeinsam mit Irene, unsere Partei würdig im Gemeinderat zu vertreten. Persönlich will ich die oder den am besten für unsere Schule geeignete/n Rektor/in finden. Eine Schule in der sich alle – die Schüler/innen, die Lehrpersonen und die Schulleitung – wohl fühlen und dadurch weiterhin viel leisten und gut zusammenarbeiten können.»
Arthur Walker: «Mitglied des Gemeinderats, Anforderungen im Beruf, Verpflichtungen in der Familie. Wie erlebst du diese Herausforderung?»
Andreas Koltszynski: «Es ist eine grosse Herausforderung. Zumal ich seit dem 1. April das Amt für Sport und Gesundheitsförderung leiten darf. Meine hervorragenden Mitarbeitenden machen es wieder etwas leichter. Und natürlich auch meine Frau, welche zuhause alles im Griff hat – sogar unsere drei pubertierenden Jungs!»
Irene Iten-Muff: «Da ich beruflich in den letzten Jahren wegen der Kindererziehung nicht vollerwerbstätig war, kann ich die neue Aufgabe (ca. 40%-Pensum) gut bewältigen. Unsere Tochter Lina wird im Herbst bereits 10 Jahre alt und dadurch wird man auch betr. Kinderbetreuung flexibler. Wegen meiner bereits vor den Wahlen reich befrachteten Agenda infolge Vereinstätigkeiten gab es für uns keine grosse Umstellung wegen der Abendterminen (ausser, dass es ein paar mehr sind). Trotzdem gibt es manchmal Terminkollisionen, wo man abwägen muss: geht jetzt die Familie oder das neue Amt vor? Meistens findet man aber einen guten Kompromiss.»
Arthur Walker: «Zum Abschluss ein Wunsch für und an die Bevölkerung von Unterägeri.»
Irene Iten-Muff: «Ich wünsche allen viel «Gfreuts», aber auch die nötige Gelassenheit, wenn mal etwas nicht so funktioniert, wie man es sich vorstellt. »
Andreas Koltszynski: «Seien Sie offen und interessiert, was in unserer Gemeinde passiert.»
Arthur Walker: «Irene und Andreas, besten Dank für das Interview. Ich wünsche euch eine gute Zusammenarbeit im Rat und gute Entscheidungen für die Bevölkerung von Unterägeri. Danke für eure Arbeit und euer Engagement für die Allgemeinheit.»
Die Mitte Unterägeri, Arthur Walker Medien