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Rückblick auf 32 Jahre politisches Engagement

3. Januar 2023 – Heute trafen sich Josef Iten-Nussbaumer, seit 3 Tagen ehemaliger Gemeinderat, und Arthur Walker, Medienverantwortlicher der Mitte-Partei, zu einem Gespräch.

Arthur Walker: «Beruflich und politisch lagen in den letzten Jahrzehnten deine Hauptinteressen bei den Finanzen. Dein Studium in Betriebswirtschaft und die anschliessende Ausbildung zum dipl. Wirtschaftsprüfer bildeten das entsprechende Fundament für deine politischen Aufgaben. Wie hast du die Arbeit in den verschiedenen Gremien erlebt?»

Josef Iten: «Schon damals als Präsident der RPK bei Bürgergemeinde (1990-1993) erlebte ich eine gute Zusammenarbeit in der Kommission und auch mit dem Bürgerrat an sich. Dies gilt auch für die Zeit, als ich den Bürgerrat als dessen Präsident (1994-2008) leiten durfte. Als bitterernste Politik darf man jene Zeit, als auch die Zeit im Gemeinderat (2007-2022), nicht bezeichnen, vielmehr als vertrauensvolle und wertschätzende Zusammenarbeit.»

Arthur Walker: «Welche Rolle spielte dabei Parteipolitik?»

Josef Iten: «Ich fühlte mich nie gedrängt, weder von Parteipräsidenten noch von der Basis, in den Gremien Parteipolitik zu betreiben. Das Gedankengut der Mitte-Partei hatte ich selbstverständlich in mir getragen. Aber es ging ja letztlich immer darum, für die Anliegen ein offenes Ohr zu haben und die bestmögliche Lösung für die Bevölkerung von Unterägeri zu finden. Das war meine Leitschnur. Die kollegiale Zusammenarbeit mit allen Gemeinderäten habe ich sehr geschätzt. Besonders wertvoll war auch die Zeit zusammen mit Franz P. Iten, ihn habe ich als kompetenten Teamplayer erlebt.»

Arthur Walker: «Als Gemeinderat steht man ja auch mit einem Fuss in kantonalen Gremien.»

Josef Iten: «Kaum im Amt als Gemeinderat wurde ich gleich zum Präsidenten der kantonalen Finanzvorsteherkonferenz gewählt und blieb es bis zum meinem Rücktritt Ende 2022. In den zwei ordentlich stattfindenden Sitzungen wurden Vorlagen beraten, die in den Finanzbereich fallen oder allgemeine finanziell relevante Themen aus den Gemeinden besprochen. Einmal im Jahr traf man sich auch mit der Zuger Finanzdirektion. Dann war ich auch in der kantonalen Informatikkonferenz, das Bindeglied zwischen dem Kanton (AIO) und unserer Gemeinde. Das waren interessante Austausche über aktuelle Themen und künftige Entwicklungen im EDV-Bereich.»

Arthur Walker: «Auch kommunal findet ein reger Austausch statt.»

Josef Iten: Der Austausch mit dem Bürgerrat, dem kath. Kirchenrat und dem Korporationsrat findet regelmässig statt und fördert eine gute Zusammenarbeit. Dazu gehören auch die zweimal im Jahr stattfindenden Sitzungen mit dem Gemeinderat von Oberägeri.»

Arthur Walker: «Stichwort – Veränderungen im Verlauf deiner Zeit als Gemeinderat und Vorsteher Finanzen.»

Josef Iten: «Als ich 2007 im Gemeinderat startete, lag der Steuerfuss bei 84 %. Die Finanzen waren noch nicht so rosig, da mussten wir jeden Franken und Rappen umdrehen. Damals war die AEGERIHALLE schon im Bau. Das war bereits ein gewaltiger Hosenlupf. Dann ging es dem Kanton Zug und den Zuger Gemeinden immer besser und es floss immer mehr Geld in den Finanzausgleich. Zwar wuchs auch der gemeindliche Steuerertrag, aber bei weitem nicht so wie im Kanton und namentlich in der Stadt Zug. Dank dieser Unterstützung konnte die Gemeinde Unterägeri positive Ergebnisse ausweisen, die Liquidität erhöhen und die grossen Infrastrukturprojekte teilweise sogar ohne Fremdkapital verwirklichen. Dazu gehören beispielweise die Investitionen für den Werk- und Ökihof und in die Bildung. Heute haben wir einen Steuerfuss von 60 %, abzüglich 3 % Steuerrabatt, zu dem neben dem bereits erwähnten Finanzausgleich auch gute Steuerzahler und die Grundstückgewinnsteuern beitragen. In unserer Gemeinde sind wir finanziell, IT-mässig und personell gut aufgestellt.»

Arthur Walker: «Kannst du ein Beispiel für die digitale Veränderung in der Verwaltung nennen?»

Josef Iten: «Anfänglich lagen alle Akten in Papierform vor. Das Aktenstudium fand im Gemeindehaus statt, mit Ausnahme des Gemeindepräsidenten haben die Gemeinderäte kein eigenes Büro. So kam es vor, dass gleichzeitig drei Gemeinderäte die Akten studierten und man darauf achten musste, dass am Schluss die Akten auch wieder einigermass geordnet für die später stattfindende Gemeinderatssitzung vorlagen. Jetzt liegen die Akten elektronisch vor, der Gemeinderat kann sich orts- und zeitunabhängig auf die Sitzungen vorbereiten. Mit dem CMI ist der Gemeinderat technisch auf dem neusten Stand.»

Arthur Walker: «Nebst dem beruflichen Background tragen auch persönliche Voraussetzungen für eine langjährige und erfolgreiche Tätigkeit in einem politischen Amt bei.»

Josef Iten: «Man muss flexibel sein, Menschen mögen, Sachen zwar ernst, aber nicht persönlich nehmen, hartnäckig sein und gleichzeitig Geduld haben. Man darf nicht meinen, man habe die besten Ideen und alle anderen unterstützen diese vorbehaltlos. Da wäre man auf dem falschen Dampfer. Akzeptieren des IST-Zustands, LOLA-Prinzip Satz 1. Was ich nicht ändern kann, muss ich akzeptieren. Was ich ändern kann, das versuche ich zu ändern. Es braucht auch eine verständnisvolle Partnerin. Und das hatte ich und habe ich auch weiterhin.»

Arthur Walker: «Welche Ziele hast du dir für die Zeit danach gesetzt?»

Josef Iten: «Ich hoffe, dass ich mit meiner Frau etwas mehr auf Reisen gehen kann, was bisher infolge eines gedrängten Terminplans nicht ohne weiteres möglich war. Dann hoffe ich auch, dass ich bei guter Gesundheit noch etwas mehr Sport betreiben kann, vielleicht wöchentlich ein zweites Mal auf den Wildspitz gehen sowie mit und ohne Strom Bike Touren rund ums Ägerital unternehmen kann.»

Arthur Walker: «Zum Abschluss ein Wunsch für und an die Bevölkerung von Unterägeri.»

Josef Iten: «Ich wünsche mir, dass die Bevölkerung von Unterägeri Interesse zeigt am politischen Schaffen, an gemeindlichen Anlässen sowie an Wahlen und Abstimmungen teilnimmt und sich aktiv ins Dorfleben einbringt.»

Arthur Walker: «Sepp, besten Dank für deinen grossen und langjährigen politischen Einsatz für die Bevölkerung von Unterägeri. Ich wünsche dir weiterhin Freude an der Politik und am gesellschaftlichen Leben, geniesse die Zeit ohne fremdbestimmte Agenda.»

Die Mitte Unterägeri, Arthur Walker Medien

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