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Interview mit Gemeinderat Josef Iten-Nussbaumer

2. Januar 2019

Sepp, bitte stelle dich vor.Nach der obligatorischen Schulzeit in Unterägeri und dem Erwerb der Handelsmatura an der Kantonsschule Zug, habe ich im Jahr 1979 an der Universität Zürich das Betriebswirtschaftsstudium abgeschlossen. Später bildete ich mich noch berufsbegleitend zum diplomierten Wirtschaftsprüfer weiter. Während über 30 Jahren arbeitete ich in der Revisionsbranche. Im letzten Herbst bin ich 65 Jahre alt geworden und habe mein Pensum bei meinem Arbeitgeber stark reduziert. Momentan bin ich meinen Nachfolgern in einer kleineren Wirtschaftsprüfungsfirma in Zug bei der Übernahme der bisher von mir betreuten Mandate behilflich.
Ich bin verheiratet mit Mary und habe zwei erwachsene Kinder. Der Familienzusammenhalt ist mir sehr wichtig und wird auch mit Freude gelebt.

Im Rahmen der Gesamterneuerungswahlen 2018 bist du mit einem sehr guten Resultat in deinem Amt als Gemeinderat von Unterägeri bestätigt worden. Seit 2007 bist du Gemeinderat und Vorsteher Abteilung Finanzen. Wie lässt sich diese Aufgabe in wenigen Sätzen umschreiben?
Als Vorsteher der Abteilung Finanzen bin ich verantwortlich dafür, dass die vom Gemeinderat festgelegten strategischen Finanzziele erreicht werden. Das Wichtigste ist ein gesunder Gemeindehaushalt mit einer ausgeglichenen Rechnung. Um diese Ziele zu erreichen, braucht es eine seriöse und vorausschauende Finanzplanung und Budgetierung sowie eine akkurate Rechnungsführung. Hier bin ich natürlich auf die Mitarbeitenden aller Abteilungen angewiesen. Die von ihnen aufbereiteten Zahlen werden in der Finanzabteilung zusammengetragen und in Besprechungen mit meinem Abteilungsleiter Finanzen, Ruedi Müller, evaluiert und für die Entscheidfassung im Gemeinderat aufbereitet. Unerlässlich sind hier auch die wertvollen Diskussionen mit den Mitgliedern der Rechnungsprüfungskommission sowie der Finanzkommission. Sie bringen ihre Sichtweisen in die finanzielle Führung unseres Gemeindehaushalts ein und helfen damit wesentlich mit, unsere Finanzplanung und unser Rechnungswesen korrekt zu handhaben.

Wie gross ist dein zeitlicher Aufwand?
Das Gemeinderatsamt beinhaltet ein 40 %-Pensum und das dürfte auch in etwa der Realität entsprechen. Die wesentlichen Tätigkeiten umfassen das Aktenstudium im Hinblick auf die – mit Ausnahme der Ferien – wöchentlich stattfindenden Gemeinderatssitzungen sowie die Teilnahme an den Sitzungen selbst. Während den Ferien finden die Sitzungen im Zweiwochenrhythmus statt. Im Weiteren führt der Gemeinderat vier ganztätige Klausuren durch. Ebenfalls nicht zu unterschätzen ist der Zeitaufwand, der für die diversen Kommissionssitzungen, Fachkonferenzen und weiteren Sitzungen in diversen Gremien aufgewendet wird. Auch der Informationsaustausch mit der Nachbargemeinde Oberägeri und diversen Räten sowie eine stattliche Anzahl delegativer Anlässe nehmen einige Zeit in Anspruch.

Welche Voraussetzungen braucht es aus deiner Sicht, um diese anspruchsvolle Aufgabe erfüllen zu können?
Grundsätzlich sollte man Interesse an der Politik haben und den Wunsch hegen, etwas gestalten zu wollen. Eine gute Kenntnis von Dorf und Bevölkerung ist ebenfalls von grossem Vorteil. Dann braucht es einen gesunden Menschenverstand und Empathie für die Anliegen der Bevölkerung. Je nachdem, welches Dikasterium man zugeteilt kriegt, kann man auf entsprechende Fachkenntnisse zurückgreifen oder muss sich in eine unbekannte Materie einarbeiten. Da ich von Anfang an dem Finanzressort vorstehen durfte, war dies bei mir ideal gegeben und ich konnte auf mein Finanz-Know-how zurückgreifen und ohne grosse Einarbeitungszeit loslegen.

Du kannst auf eine lange politische «Karriere» zurückblicken.
Eine ursprüngliche Absicht war das nicht. Als ich in den späten 1980er-Jahren von der CVP angefragt wurde, das Amt als RPK-Präsident bei der Bürgergemeinde Unterägeri zu übernehmen, habe ich spontan zugesagt. Denn ich wollte der Gesellschaft etwas zurückgeben, da ich – auch dank staatlicher Unterstützung – eine gute Ausbildung geniessen durfte. Dass ich mich dann ein paar Jahre später auch für das Amt als Bürgerpräsident entschied, brauchte dann doch etwas Überredungskunst des damaligen Bürgerpräsidenten Alois Iten-Treinies. Nach 16 Jahren in diesem Amt wollte ich etwas Neues in Angriff nehmen und kandidierte im Jahr 2006 für den Gemeinderat. Seit dem Jahr 2007 darf ich die Abteilung Finanzen der Gemeinden leiten, eine Tätigkeit die mir zusagt und die ich seit Anbeginn viel Engagement und Freude ausübe.

Weshalb ist die CVP deine politische Heimat?
Die CVP empfinde ich als weltoffene Partei. Sie stellt den Menschen und sein Wohlergehen in den Mittelpunkt und vertritt Werte, die mir am Herzen liegen. Sie ist bürgerlich ausgerichtet, insbesondere im Kanton Zug. Hier kann ich mit Gleichgesinnten politisieren und etwas für unser Dorf tun.

Welche Themen beschäftigen aus deiner Sicht die Menschen in Unterägeri?
Das Wachstum der Gemeinde und die damit einhergehende Verkehrszunahme beschäftigen sicher viele Dorfbewohner. Dann sorgen sich die Leute auch um ihre Arbeitsplatzsicherheit und ihre Altersvorsorge. Wir vom Gemeinderat versuchen, die Rahmenbedingungen, Dienstleistungen und Infrastrukturen für unsere Einwohnerinnen und Einwohner so gut wie möglich zu gestalten.

Was machst du in deiner Freizeit?
In der Freizeit widme ich mich gern meiner Familie und wir unternehmen gemeinsam viel. Im Weiteren gehe ich regelmässig auf den Wildspitz, fahre im Sommer gerne Mountainbike und spiele gelegentlich etwas Tennis. Auch lese ich viel und höre Musik, liebe es mit Freunden zusammen zu sein und schätze besonders ein gutes Glas Rotwein. Auch bin ich begeistertes Mitglied der Ehrengarde und geniesse die gemütlichen Zusammenkünfte im Kreise meiner Alt Bürgerratskolleginnen und –kollegen. Gerne verfolge ich die Spiele des EVZ und des FC Ägeri. Als ehemaliger Pfadfinder nehme ich oftmals an den Anlässen des APV (Altpfader Verein) Morgarten teil.

Sepp, ganz herzlichen Dank für dein Engagement als Gemeinderat und in der CVP. In deinen Worten spürt man deine Verbundenheit zu deinem Wohnort Unterägeri und dessen Bevölkerung. Ich wünsche dir weiterhin viel Freude und Zufriedenheit. Danke für das Gespräch.

CVP Unterägeri, Arthur Walker